Nach dem Bau des Neuen Schlosses ab 1753 erfuhr der bereits seit dem Ende des 16. Jahrhunderts im markgräflichen Besitz befindliche Garten eine Umgestaltung und Erweiterung. Im Gartenkunst-Museum Schloss und Park Fantaisie ist ein Originalplan zum Hofgarten Bayreuth zu sehen.
Die 1679 gepflanzte Mailbahn-Allee (Mail war ein beliebtes, mit Crocket vergleichbares Spiel) wurde in die Neuanlage mit einbezogen. Ursprünglich mit Linden, später mit Weiden und Erlen, 1793 mit Pappeln und 1844 mit Eschen bepflanzt, wird die Allee seit 1943 aus Eichen gebildet. Südlich davon ließ das Markgrafenpaar Alleen, Heckenquartiere, Laubengänge und Parterres anlegen.
Die Mittelachse des Gartens bildete ein Kanal mit vier Inseln. Diese Achse bezieht sich überraschenderweise nicht auf markante bauliche Strukturen des Schlosses. Vor dem Ende des Hofgartens schwenkt der Kanal rechtwinklig ab. Eine große Neptungruppe, die 1763 von den Gebrüdern Räntz geschaffen wurde und auf einer Insel im Kanal aufgestellt werden sollte, blieb unvollendet. Teile davon kamen im Park Fantaisie zur Aufstellung. Im Jahre 1889 auf dem Bauhof aufgefundene Figuren wurden an verschiedenen Stellen in den Hofgarten eingefügt.
Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Anlage nach "Engelländischer Art" überformt. Seither schlängeln sich Wege zwischen freien Pflanzungen durch den Park. Die Grundzüge des geometrischen Gartens sind dennoch bis heute erkennbar. Das Bild des Hofgartens bestimmen der Kanal sowie die drei Hauptalleen und einige Baumriesen aus dem 19. Jahrhundert.
Das Vorfeld auf der Stadtseite des Neuen Schlosses mit einer Promenade unter geformten Bäumen und Blumenornamenten seitlich des zentralen Markgrafenbrunnens von Elias Räntz wurde vor einigen Jahren nach den Plänen von Carl Effner aus dem Jahr 1864 wieder in den früheren Zustand versetzt.
"Auch der Hofgarten ist mannigfaltig und schön. Auch er enthält schattenreiche Alleen, spiegelhelle Wasser, einsame Büsche und sanft grüne Ebenen. Rosen umduften den Wandelnden auf allen seinen geraden und sich schlängelnden Wegen; hier pranget die Natur im mannigfaltigsten Gewande, und dort erhebt sich die Kunst in hoher Majestät."
(Aus einer Stadtbeschreibung Bayreuths von 1795)
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