Beim Besuch des Museums fällt auf, dass jeder der fünf Räume in einem anderen Farbton gehalten ist. Der an Pastellfarben orientierte Raumeindruck soll an das 18. Jahrhundert und die Pastellmalerei erinnern, die von Wilhelmine und ihrem Gatten gesammelt und auch selbst praktiziert wurde.
Eine gewisse Ausnahme macht der erste Raum, der in einem leichten Braunton gehalten ist. Direkt an der Wand ist umlaufend eine Chronologie der Markgrafenzeit angebracht, die mit vielen Abbildungen die Geschichte der Hohenzollern in Franken und in Bayreuth illustriert.
Im folgenden, in Pastellblau gehaltenen Raum werden die sechs Markgrafen vorgestellt, die in Bayreuth residierten. Die Serie beginnt 1603, als Markgraf Christian das Herrschaftszentrum seines Fürstentums von der Plassenburg nach Bayreuth verlegte und endet 1769 mit dem Tod des Markgrafen Friedrich Christian. Den Höhepunkt bildet Markgraf Friedrich, dessen etwa 30-jährige Regierungszeit das "Goldene Zeitalter" Bayreuths wurde.
Der dritte Raum hat als Grundton ein Rosa. Denn hier spielt – neben Markgraf Friedrich – die Markgräfin Wilhelmine die Hauptrolle. Bei den zahlreichen Exponaten in diesem und den folgenden Räumen handelt es sich so gut wie ausschließlich um Originale; um Zeichnungen, Miniaturen, Druckgraphiken, Bücher, Keramik: Da ist eine verspielte Portraitminiatur des Markgrafen, eine von Friedrich unterzeichnete Pergamenturkunde oder eine gedruckte Flötenschule des berühmtesten Flötenvirtuosen im 18. Jahrhundert, Johann Joachim Quantz. Da sind ein paar zweiarmige Wandleuchter aus Delfter Fayence, die Wilhelmine wohl als Mitgift nach Bayreuth mitbrachte und ein originaler Brief von der Hand der Markgräfin an Friedrich den Großen aus dem Jahr 1755, in dem sie von ihren Reiseeindrücken aus Italien berichtet.
Altes Schloss Bayreuth,
Architekturzeichnung
Dem Neuen Schloss Bayreuth – einst Repräsentationsbau eines eigenständigen Staates – ist der vierte Raum gewidmet. Entsprechend dem Baumaterial geht hier die Farbgebung der Ausstellungswände in Richtung Sandsteinfarbe. Hier herrscht eine strenge, ja durchaus würdevolle Reihung der Exponate. Es handelt sich um Architekturzeichnungen im klassizistischen Stil, die wohl bald nach 1810 angefertigt wurden, als das ehemalige Markgrafentum Bayreuth mit dem Königreich Bayern vereint wurde.
Die Leitfarbe des letzten Raumes ist grün, als Hinweis auf die zahlreichen Parks in Bayreuth. In diesem Raum wird das "Bayreuth der Markgräfin Wilhelmine" in seinem ganzen Umfang vorgestellt. Die Ausstellungstafeln sind unter anderem der Eremitage, Sanspareil sowie dem Markgräflichen Opernhaus und Schloss Fantaisie gewidmet.
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